Das letzte Jahrzehnt hat erhebliche institutionelle und inhaltliche Veränderungen der Lehrerbildung für die allgemeinbildenden Schulen gebracht. Da die Entwicklungen in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland nicht einheitlich sind, muß nach den Übereinstimmungen und Unterschieden gefragt und die jeweiligen Berechtigungen geprüft werden. Maßstab sind dabei die pädagogischen Bedürfnisse der Schularten und Schulstufen. Der vorliegende Beitrag analysiert aufgrund von Gesetzen, Studien und Prüfungsordnungen fünf charakteristische Formen der Lehrerbildung in der Bundesrepublik: die Schularten-bezogene Lehrerbildung in Bayern, die Schulform-bezogene Stufenlehrerausbildung in Nordrhein-Westfalen, die integrierte Stufenlehrer-Ausbildung an der Gesamthochschule Kassel, die Ausbildung zu einem einheitlichen Lehramt an der Universität Bremen und die einphasige Stufenlehrer-Ausbildung an der Universität Oldenburg. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die folgenden Kernprobleme: Lehrerbild, intendierte Schulreform, erziehungswissenschaftliches Studium fachwissenschaftliches und fachdidaktisches Studium und schulpraktische Studien. Der Verfasser gelangt in seiner Analyse u.a. zu der Folgerung, daß die Art des Anspruchs der Wissenschaftlichkeit der Lehrerbildung sich ebenso wie die volle Integration in die Universitäten als Problem erwiesen und deshalb nach einem ausgewogenen Verhältnis von Bildung und pragmatischer Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Schule gesucht werden müsse. Zur Zeit jedenfalls bestehe die Gefahr, daß das Studium der Stärkung des Standesbewußtseins und nicht der Lösung von Berufsproblemen diene.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1980/4
(1980)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Beckmann, Hans-Karl
Beckmann, Hans-Karl:
Modelle der Lehrerbildung in der Bundesrepublik Deutschland / Hans-Karl Beckmann, 1980. - S.535-557 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel