Kazen, Thomas
Neu Moralische Emotionen in der Jesusüberlieferung ein psycho-biologischer Beitrag zum Verhältnis von Selbsterhaltung und Nächstenorientierung
Zeitschriftenartikel

Die urchristliche Ethik scheint mit ihren radikalen Forderungen den Menschen zu überfordern und gilt deshalb oft als Widerspruch zur Natur des Menschen. Diese Spannung wird durch moderne soziobiologische Thesen vom "egoistischen Gen" noch erhöht. Der Aufsatz zeigt: Viele naturwissenschaftliche Befunde sprechen für einen kooperativen Charakter nicht nur unserer Gene, sondern auch des Verhaltens höher entwickelter sozialer Tiere wie der Primaten. Menschliches und urchristliches Ethos können daran anknüpfen. Der Aufsatz weist nach, dass wir im Bild des barmherzigen Jesus im MkEv wie in der Ethik der Feindesliebe und des Gewaltverzicht in der Logienquelle eine Balance zwischen Selbsterhaltung und Nächstenorientierung finden. Auch die radikal altruistischen Gebote zur Vergebungsbereitschaft sind nicht gegen die Natur des Menschen gerichtet, sondern Weiterführung eines psycho-biologischen Erbes, ohne dass damit einer naturalistischen Begründung der Ethik das Wort geredet wird.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/4 Zweimonatsschrift (2011)


Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Kazen, Thomas

Schlagwörter: Emotion Moral Verhalten Ethik Nächstenliebe Jesus Christus Selbsterhaltung Soziobiologie Bibel. Markusevangelium

Kazen, Thomas:
Moralische Emotionen in der Jesusüberlieferung : ein psycho-biologischer Beitrag zum Verhältnis von Selbsterhaltung und Nächstenorientierung / Thomas Kazen, 2011. - S.288-306 - (Evangelische Theologie) Neutestamentliche Exegese und kognitive Religionswissenschaft

Zugangsnummer: U-0285409
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