Giese, Martin
Müssen Blinde Fußball spielen? Bewegung als Bedingung der Möglichkeit selbstbestimmter Teilhabe
Zeitschriftenartikel

In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass motorische Kompetenz eine notwendige Voraussetzung darstellt, um an der kulturellen Vielfalt des Sports zu partizipieren. Dem Kompetenz-Erwerb ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil Sehgeschädigte einerseits oft über eingeschränkte Bewegungsbiographen verfügen und andererseits übliche Methoden wie das Vormachen von Bewegungen augenscheinlich nicht realisierbar sind. Zudem ist der Kompetenz- Erwerb sowohl in pädagogischer als auch in anthropologischer Hinsicht kritisch zu reflektieren, sollen die Selbstständigkeit der Sehbehinderten gewahrt bleiben und eine realistische Vorbereitung auf die gesellschaftliche Realität angestrebt werden. Gelungene und damit gelebte Teilhabe ist in dieser Argumentation weniger durch spezifische Behinderungsformen oder die jeweilige Struktur einzelner Sportarten determiniert, sondern vielmehr Frage einer auf die individuellen Bedürfnisse adaptierten Gestaltung der Lernprozesse - eine Frage der adäquaten Methodenkonstruktion.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2009/1 (2009)


Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Giese, Martin

Schlagwörter: Sport Kompetenz Teilhabe Sehgeschädigter

Giese, Martin:
Müssen Blinde Fußball spielen? : Bewegung als Bedingung der Möglichkeit selbstbestimmter Teilhabe / Martin Giese, 2009. - S.20-27 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)

Zugangsnummer: U-0252391
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