Mit Hilfe deutscher und bisher nicht ausgewerteter amerikanischer Forschungen wird untersucht, welcher gesellschaftliche Wandel die "neue Religiosität" mit hervorgerufen hat und wie diese ihrerseits den sozialen Wandel beeinflussen könnte. Die Deutungen hinsichtlich der zweiten Frage schwanken zwischen utopischen Hoffnungen, begrenzten Annahmen über einen Teilwandel und pragmatischen Anpassungserwartungen. Hinsichtlich der ersten Frage wird die geläufige Hypothese einer "Sinnkrise" unter der doppelten Annahme geprüft, daß kultur- und persönlichkeitsspezifische Verarbeitungsweisen von Krisenerfahrungen die verschiedenen Ausformungen der neuen Religiosität erklären könnten: eine "dualistische" Form erscheint als Antwort auf die Erfahrung von "Anomie", eine "monistische" als Antwort auf die Erfahrung von "Entfremdung". Die besondere Anziehungskraft neuer religiöser Gruppen für Jugendliche wird zusätzlich soziologisch und vor allem psychoanalytisch mit Hilfe der neueren Narzißmustheorie zu erhellen versucht, die allerdings nur bestimmte Merkmale erklären kann. Die Überlegungen munden in Folgerungen für das religionspädagogische und pädagogische Handeln im Umgang mit den Jugendlichen.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1981/3
(1981)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Nipkow, Karl Ernst
Nipkow, Karl Ernst:
Neue Religiosität, gesellschaftlicher Wandel und die Situation der Jugendlichen / Karl Ernst Nipkow, 1981. - S.379-402 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel