Die deutsche Inklusionsdebatte in ihrer Verkürzung auf schulische Strukturdebatten wird unter Bezugnahme internationaler Forschungsergebnisse analysiert und im Hinblick auf das Recht auf Bildung für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen kritisiert. Die proklamierte Dekategorisierung in der Sonderpädagogik führt anstelle der damit intendierten Befreiung von Stigmatisierung und Ausgrenzung zu einer Verschärfung von Exklusion. Diese Tendenzen werden verstärkt durch einen wissenschaftlich affirmativen Diskurs, der bildungspolitisch für rigorose Einsparungen missbraucht wird: Durch die Abschaffung von "Unterstützungsbedarf", der Auflösung von "Unterstützungssystemen", dem Vorenthalten von "Unterstützungsleistungen" und der Entprofessionalisieiung von "Unterstützerinnen" und "Unterstützen".
German debates on inclusion with their trouble-free view simply on school structures are analysed with references to international research findings. This leads to a critical position especially with regard to the rights of children and young people with social emotional and behaviouial difficulties. In reality, non-categorical special education, proclaimed as a gateway Co promote inclusion, to reduce stigmatisation and segregation, leads to more exclusion. Furthermore, those tendencies are reinforced by a scientifically affirmative discourse that is politically abused for severe financial cuts: The elimination of "special needs", the decrease of "special support systems", the driving down of "special support services" and the de-professionalization of supporters.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2014/1
(2014)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Herz, Birgit
Herz, Birgit:
Pädagogik bei Verhaltensstörungen: an den Rand gedrängt? / Birgit Herz, 2014. - S.4-14 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenartikel