Die Einlagerung erziehungswissenschaftlich-pädagogischen (wie auch soziologischen) Denkens in Nationalkulturen (Tenbruck) einschließlich ihrer Implikationen für Theoriestruktur, Themenwahl, Institutionalisierung und soziale Funktionen wissenschaftlicher Pädagogik ist eine historische Tatsache, die bislang zwar in unterschiedlichen thematischen Kontexten punktuell notiert, doch weniger im historischen Zusammenhang aufgearbeitet und erst recht nicht systematisch-vergleichend für die Selbstreflexion der Erziehungswissenschaft fruchtbar gemacht worden ist. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag den im deutsch-französischen Vergleich beobachtbaren unterschiedlichen paradigmatischen Ausprägungen universitärer Erziehungswissenschaft nach und sucht in theoriegeleiteten Erklärungsskizzen Bedingungen ihrer Institutionalisierung sowie funktionale Äquivalente ihrer wissenschaftsförmigen Ausgrenzung zur universitären Disziplin herauszuarbeiten. Dabei geht es zugleich darum, diese Befunde an jüngere Ansätze der wissenschaftssoziologischen und -theoretischen Selbstreflexion deutscher Erziehungswissenschaft (Luhmann/Schorr, Tenorth) anschließbar zu machen.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1983/3
(1983)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Schriewer, Jürgen
Schriewer, Jürgen:
Pädagogik - ein deutsches Syndrom? : Universitäre Erziehungswissenschaft im deutsch-französischen Vergleich / Jürgen Schriewer, 1983. - S.359-389 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel