Ausgehend von einer Fallskizze werden Grundlagen einer Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen herausgearbeitet. Eine mögliche Strukturierung zum sinnvollen Verstehen von Interaktionsgeschichten ist eine Dreiteilung in die Rekonstruktion von Subjektlogiken hoch belasteter Kinder und Jugendlicher, in professionalisierungsbezogene Anteile und in institutionelle Dynamiken. Zur Kontextualisierung wird das psychosoziale Rahmenmodell "Sequenzielle Traumatisierung" vorgeschlagen, vor dessen Hintergrund sich die vielfach eskalierenden Interaktionsdynamiken psychosozial beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher und ihrer erwachsenen Bezugspersonen nachvollziehen lassen. Neben der Institutionalisierung von Verstehensprozessen als Paradigma einer Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen wird für die Normalisierung von Unsicherheit und Nicht-Verstehen in Ausbildung und Praxis plädiert. Von besonderer Bedeutung für eine Grundlegung der Fachdisziplin ist die Beachtung sowohl separierter als auch inklusiver schulischer Kontexte und zwar hinsichtlich der Bedingungen für die Kernklientel der Fachdisziplin wie für die Professionellen.
Enthalten in:
Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete; 2018/4
(2018)
Serie / Reihe: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
Personen: Zimmermann, David
Zimmermann, David:
Pädagogische Konzeptualisierungen für die Arbeit mit sehr schwer belasteten Kindern und Jugendlichen / David Zimmermann, 2018. - Seite 305-317 - (Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete)
Zeitschriftenartikel