Gert Biesta zufolge kann man das gegenwärtige Optimierungsdenken als Wiederkehr eines Perfektionismus verstehen, der aber anders als ein auf die Vollkommenheit des Individuums zielender vormoderner Perfektionismus nun auf die Vervollkommnung von Erziehungssystemen zielt. Dieser neue Perfektionismus impliziert nach Biesta nicht nur eine Abkehr vom modernen Verständnis von Erziehung als Emanzipation; er führt zugleich in Paradoxien, die kollektiv nicht auflösbar sind und deshalb zwangsläufig mit der Rückkehr zu individuellen Vervollkommnungsstrategien verbunden ist.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2020/1
(2020)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Biesta, Gert
Biesta, Gert:
Perfect education, but not for everyone : on society's need for inequality and the rise of surrogate education / Gert Biesta, 2020. - Seite 8-14 - (Zeitschrift für Pädagogik) Optimierung in Bildung und Erziehung
Zeitschriftenartikel