Eine Grundsatzkritik an Jugendparlamenten als Partizipationsformaten trägt Frederik Schwieger im Beitrag vor. Die Annahme, dass Jugendliche in Jugendparlamenten Politik gleichsam spielerisch erlernen könnten, hält er für illusorisch. Nach seiner Einschätzung hat der Boom von Jugendparlamenten weniger mit jungen Menschen und ihren Interessen zu tun als vielmehr mit der Perspektive von Politik und Verwaltung auf die viel diskutierte "Krise der Demokratie". Der Autor rekonstruiert kritisch, warum im Bereich der Jugendbeteiligung verstärkt auf Jugendparlamente gesetzt wird, welches Politikverständnis der Idee der "Junior-Parlamente" zugrunde liegt und welche Folgen das für die Interessenvertretung junger Menschen und ihre politische Bildung hat. Schließlich diskutiert er, ob Jugendparlamente ein geeignetes Mittel sind, das demokratische System in Deutschland wieder auf breitere Schultern zu stellen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2023/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2023)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Schwieger, Frederik
Schwieger, Frederik:
Politik spielen(d) lernen - Jugendparlamente als Antizipation des Sachzwangs / Frederik Schwieger, 2023. - Seite 319-326 - (deutsche jugend) Kinder und Jugendliche beteiligen
Zeitschriftenartikel