Die Einführung der LBA wird von der Schulgeschichtsschreibung vielfach als der Versuch der NS-Diktatur gedeutet, die Lehrerbildung auf ein 40 oder gar 150 Jahre zurückliegendes Niveau zu drücken. Der Verfasser hält diese Deutung für wenig stichhaltig. Er prüft, ob die Ausbildung von Lehrernachwuchs überhaupt die vorrangige Zweckbestimmung der LBA war. Zweifel daran scheinen ihm angebracht, weil dem akuten Lehrermangel auf anderem Wege - Ausbildung von Schulhelfern - begegnet wurde. Demgegenüber kann er zeigen, daß die LBA in dem größeren Zusammenhang einer Funktionsänderung vieler Bildungseinrichtungen während des Krieges standen. Zwischen dieser Einsicht und dem Aufgabenverständnis der Lehrer, HJ-Führer und Schüler der LBA stellt der Verfasser eine Beziehung her, in deren Mittelpunkt die "Selbstführung" der Jugend als Mittel der politischen Beeinflussung steht.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1983/5
(1983)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Scholtz, Harald
Scholtz, Harald:
Politische und gesellschaftliche Funktionen der Lehrerbildungsanstalten 1941-1945 / Harald Scholtz, 1983. - S.693-709 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel