Psychomotorik erfreut sich inzwischen relativ großer Beliebtheit in der Praxis nicht nur in Förderschulen. Dem Optimismus verströmenden Ansatz, mehr Spiel und Bewegungsfreude ins unterrichtliche Geschehen zu integrieren, bleiben jedoch einige theoretische Fragen nicht erspart. Warum wirken insgesamt gerade Spiel und Bewegung beim Prozess schulischen Lernens und wie wirksam zeigt sich der Ansatz in Effizienzstudien? Die Ergebnisse von Evaluationen sind vor allem im Lichte der großen Metastudie von KAVALE und MATTSON (1983) eher ernüchternd. Immer noch können - trotz des hohen pädagogischen Optimismus - die Vertreter der Psychomotorik die entscheidenden Fragen nach der Effektivität nicht beantworten, sie werden immer noch diskutiert. So lange keine neuen überzeugenden Studien zur Effektivität vorliegen, können wir vielleicht am besten davon ausgehen, dass ein Lernen, begleitet von Spiel und Bewegung, den Lernprozess erleichtert und dass man noch ein wenig Abstand von Aussagen nehmen muss, dass der Lernprozess durch Psychomotorik unmittelbar positiv beeinflusst werden könne. Fragen wie die, welche Gruppen von Psychomotorik besonders profitieren und welche eher nicht, harren noch der Beantwortung.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2009/11
(2009)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Eggert, Dietrich
Eggert, Dietrich:
Probleme mit der Psychomotorik: Kann sie wirklich alle Kinder mit besonderem Förderbedarf wirkungsvoll fördern? / Dietrich Eggert, 2009. - S.460-465 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenartikel