Der Beitrag untersucht die formatierenden und strukturierenden Effekte alltäglicher unterrichtlicher Prüfungspraktiken für schulisches Wissen. In praxeologischer Unterrichtsforschung wurde dieser Aspekt bislang kaum in den Blick genommen. Prüfungen und Situationen schulischer Leistungsbewertung wurden vor allem auf ihre Effekte im Kontext der Erzeugung eines Wissens über Schüler*innen untersucht; bislang wurde jedoch weniger danach gefragt, was schulische Praktiken des Prüfens und Bewertens für die Konstituierung des Wissens über die Sache bedeuten. Diese Frage will der Beitrag anhand einiger exemplarischer empirischer Sondierungen für einen ersten heuristischen Zugriff genauer konturieren: Das Protokoll einer Prüfungsankündigung, ein Spickzettel und die Beobachtung einer mündlichen Prüfung im Unterricht geben erste Hinweise darauf, wie schulisches Wissen für die Zwecke der Prüfung selektiert, verschlagwortet und vereindeutigt wird.
The article explores the formatting and structuring effects of everyday classroom assessment practices on school knowledge. In praxeological classroom research, this aspect has rarely been considered so far. Situations of school performance assessment have been studied mainly for their effects in the context of generating knowledge about students. Less attention has been paid, however, to what practices of examination and assessment mean for constituting knowledge about the subject. This article aims to use a heuristic approach for the first time to highlight this perspective by means of empirical explorations of relevant research material. The protocol of an exam announcement, a cheat sheet, and the video observation of an oral exam in class provide first indications of how school knowledge is selected, transformed into keywords, and unified for exam
purposes.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2023/5 (2023)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Breidenstein, Georg

Schlagwörter: Schule Prüfung Wissen