Gottesrede ist bildliche Rede, dem Bilderverbot der monotheistischen Religionen zum Trotz. Die Macht der Bilder, die die Terroristen des 11 . September entfesselt haben, ist gegründet in einem Widerstreit wirkmächtiger Gottesbilder, die die Kombattanten in diesen Jihad oder "Krieg gegen das Böse bzw. den Terror" treiben. Der Artikel kontrastiert Kunstwerke, die sich mit der Gewalt und dem Terror des 11. September 2001 oder in der muslimischen Welt auseinandersetzen, mit den Bildern des 11. September selbst. Aus diesem komparativen Zugang werden drei Kriterien abgeleitet: Vision, Distanz und Unversehrtheit, die auch auf die widerstreitenden Gottesbilder anwendbar sind. Der 11 . September markiert dabei nicht den Beginn einer neuen Epoche, sondern ist zum Symbol der Rückwirkungen der Welle der Globalisierung geworden, die durch den Zusammenbruch des Ostblocks, die Ausbreitung des neo-liberalen Konsumkapitalismus und die Verdichtung der Welt durch die neuen Kommunikationstechnologien ausgelöst wurde.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2007/4 Zweimonatsschrift
(2007)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Küster, Volker
Küster, Volker:
Reden von Gott in Erinnerung an den 11. September 2001 : eine ästhetische Annäherung / Volker Küster, 2007. - S.291-302 - (Evangelische Theologie) Aktuelle interreligiöse und ökumenische Fragestellungen
Zeitschriftenartikel