Böing, Ursula
Rekonstruktionen von Schüler/innenpraktiken als Beitrag zur schulischen Inklusions-/ Exklusionsforschung Erkenntnisperspektiven und Limitierungen
Zeitschriftenartikel

"Inklusive Bildung", als aktuell an die Schulen gerichteter Reformauftrag, wird tendenziell als programmatischer Auftrag zur Integration von Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Allgemeinen Schulen kontextualisiert. In dieser Blickrichtung fokussiert Inklusionsforschung diese Schüler/innen als Forschungsobjekte und als Rezipient/innen "Inklusiver Bildung" und unterliegt der Gefahr, zur Konstruktion so markierter Kinder und Jugendlicher beizutragen. In diesem Beitrag wird aus der Perspektive einer relationalen und mehrdimensionalen Inklusions-/Exklusionsforschung und mit Blick auf Erkenntnisse der Kindheitsforschung das Handeln der Schüler/innen als Erkenntniszugang fokussiert. Als Ergebnis lässt sich ein Perspektivwechsel skizzieren, der Schüler/innen als machtvolle Subjekte in Schul- und Unterrichtsprozessen ansieht und methodologische Implikationen bereithält, die Ein- und Ausschluss induktiv vor dem Hintergrund des Schüler/innenhandelns zu bestimmen versuchen.
The question how inclusive education can be realised has become a major concern in educational discourses. A tendency is visible that inclusive education is contextualised as a policy-based concept for students identified with Special Educational Needs. This creates an ambivalence of special attention towards marginalized groups on the one hand, but inclusion research based on labels (such as SEN) on the other hand. Before this backdrop, students are in risk of being treated as research objects and recipients of special measures in inclusive education. With reference to findings from the research project "Students` Perspectives on School Assistance" (SAS), this paper attempts to analyse the power-related practice of students in inclusive schools. In this light, inclusive education undergoes a change of perspectives, seeing students as powerful subjects reconstructing their practices in school and classroom. As a conclusion, methodological implications are derived in order to discuss inclusion/exclusion research on the basis of students' practices.

Enthalten in:
Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete; 2020/4 (2020)


Serie / Reihe: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete

Personen: Böing, Ursula Köpfer, Andreas

Schlagwörter: Schüler Perspektive Kindheitsforschung Inklusion Exklusion

Böing, Ursula:
Rekonstruktionen von Schüler/innenpraktiken als Beitrag zur schulischen Inklusions-/ Exklusionsforschung : Erkenntnisperspektiven und Limitierungen / Ursula Böing ; Andreas Köpfer, 2020. - Seite 266-277 - (Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete)

Zugangsnummer: U-0388479
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