Reinhard Winter setzt in seinem Beitrag seine Überlegungen zur Verbesserung der Risikokompetenz von Jungen fort, die er im Septemberheft begonnen hat. Unter Risikokompetenz versteht er ein unbeschadetes Durchstehen von Risiken, nicht ein Vermeiden jedes Risikos. Der Autor vertritt die Ansicht, dass das Risikoverhalten als jugendlich-männliche Form der Lebensbewältigung bei Jungen kaum "abgestellt" werden kann. Viele Jungen wollten (und müssten) ihre Männlichkeit inszenieren und es sei wenig hilfreich, ihnen Männlichkeit madig zu machen und ihnen Eigenschaften nahebringen zu wollen, die als "weiblich" oder "unmännlich" assoziiert würden. Neben bzw. jenseits der Prävention verlangt diese Einsicht nach einer salutogenetisch verstandenen Förderung von Risikokompetenz. "Bildlich gesprochen", so Winter, "liegt die Aufgabe risikofreundlicher Jungenpädagogik darin, Jungen beim Schwimmenlernen zu unterstützen - und nicht nur das Schwimmen zu verbieten oder ständig Nichtschwimmer zu retten."
Enthalten in:
deutsche jugend; 2015/10 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2015)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Winter, Reinhard
Winter, Reinhard:
Risikokompetenz bei Jungen fördern * 2 : More Risk! Mehr Mann? / Reinhard Winter, 2015. - S.436-442 - (deutsche jugend) Besonderheiten der Genderpraxis
Zeitschriftenartikel