Seit Peter Petersen 1927 in Locarno der internationalen Öffentlichkeit seinen "Jena- Plan" vorgestellt hatte, galt dieser als eines der bedeutendsten Konzepte, das Vorstellungen der rivalisierenden Teilströmungen der "Reformpädagogik" vereinigte. Dennoch fanden Petersens Ideen nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch geringes Interesse, auch wurden kaum noch Petersen-Schulen gegründet. Erst in den siebziger Jahren kam von den Niederlanden aus eine neue "Jena-Plan-Bewegung" in Gang. Die Autoren prüfen die These, wieweit Petersens Verstrickungen in das deutsche politische Schicksal der Grund dafür waren, daß sein Werk nur wenig rezipiert wurde: Aktenstudien und Vergegenwärtigungen aus seinem Literarischen Werk machen deutlich, daß sich sein Denken aus gegensätzlichen Traditionen speiste, die dem Nationalsozialismus teils ausgesprochen fern-, teils nahestanden. Mit eklektischem und konziliatorischem Vorgehen - so das Fazit - ließ sich in jener widerspruchsvollen Zeit auch bei persönlicher Lauterkeit keine widerspruchsfreie Ganzheit pädagogischer Art gestalten.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1984/5
(1984)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Kaßner, Peter Scheuerl, Hans
Kaßner, Peter:
Rückblick auf Peter Petersen, sein pädagogisches Denken und Handeln / Peter Kaßner ; Hans Scheuerl, 1984. - S.647-661 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel