Im Rahmen der derzeit in der Bundesrepublik breit geführten Debatte um die "Autonomie" von Schulen bestimmt der Verfasser diese als größere Selbständigkeit im Rahmen eines unverändert politisch und rechtlich zu bestimmenden und zu verantwortenden Auftrages. Die größere Selbständigkeit bezieht sich sowohl auf pädagogisch-unterrichtliche als auch auf organisatorische und finanzielle Fragen. Die Forderung nach einer größeren Autonomie der Schulen wird in den Kontext allgemeiner Entwicklungen zur Organisation und Steuerung großer Organisationen innerhalb und außerhalb des öffentlichen Sektors gestellt. Zugleich wird auf mögliche Folgen dieser Entwicklung hingewiesen, die in der öffentlichen Debatte bisher noch kaum hinreichend geklärt sind. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Aspekt der Wahrnehmung der Verantwortung, die mit der Einräumung von größerer Freiheit untrennbar verbunden ist.
At present the issue of "autonomy of schools" is being widely discussed in the Federal Republic of Germany. The author describes it as greater independence within a framework of tasks which still have to be defined and accounted for politically and legally. Greater independence refers to educational questions as well as to questions of finance and of organization. The call for more autonomy of schools is linked with overall trends in the management and leadership of large organizations within the public sector and elsewhere. The author also stresses possible consequences of these trends which have not yet been sufficiently discussed. Among them the question of responsibility for results, which is inseparably connected with the concession of more freedom for action, is of special relevance.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1995/1
(1995)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Lange, Hermann
Lange, Hermann:
Schulautonomie : Entscheidungsprobleme aus politisch-administrativer Sicht / Hermann Lange, 1995. - S.21-37 - (Zeitschrift für Pädagogik) Schulautonomie
Zeitschriftenartikel