Gerd Brenner weist in seinem Beitrag darauf hin, dass es zu dieser Dethematisierung der Jugendsexualität ein Pendant in vielen Fachzeitschriften gibt. Der Autor präsentiert Ergebnisse einer aktuellen Literaturrecherche, in der sowohl empirische Studien als auch Publikationen zur Sexualpädagogik berücksichtigt werden. Er weist z.B. darauf hin, dass Jugendforscher Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer intensiven Mediensozialisation heute eine Art "Telesexualität" zuschreiben; trotz einer Überflutung mit visuellen Informationen zur Sexualität entwickeln sich bei Kindern und Jugendlichen aber weiterhin merkliche Verhaltensunsicherheiten, mit denen pädagogisch umgegangen werden sollte. Untersucht werden auch die Formen persönlicher Kommunikation zum Thema "Sexualität", die Kinder und Jugendliche suchen. Aus den empirischen Befunden werden Eckpunkte für eine konzeptionelle Weiterentwicklung der Sexualpädagogik in der Jugendarbeit abgeleitet. Dabei werden eine resonante statt einer offensiv "aufklärenden" Kommunikation, eine "Normalisierung" unterschiedlicher sexueller Praktiken und eine Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei der Suche nach einem positiven Körpergefühl empfohlen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2008/4 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2008)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Brenner, Gerd
Brenner, Gerd:
Sexualpädagogik und Jugendarbeit : zehn Thesen / Gerd Brenner, 2008. - S.149-157 - (deutsche jugend) Jugend und Sexualität
Zeitschriftenartikel