Die Selbststeuerung des Problemlösens durch den "autonomen Lerner" setzt voraus, daß dieser über Strategien verfügt, welche die Grobstruktur der Lösung zu planen und geeignet darzustellen erlauben ("Makrostrukturregeln" "Repräsentationsregeln"). Wir zeigen dies am Beispiel der Lösung von komplexen Textaufgaben. In Selbstinstruktionen des Lerners werden die zu erzeugende Struktur, ihre Darstellungsform, die Auslösebedingung und ihr Angriffspunkt definiert. Mit zunehmender Abstraktheit der Formulierung der Regeln variiert die Weite ihres Anwendungsbereichs. Die Vermittlung der Regeln des Problemlösens geht aus von eigenen Lösungsversuchen des Lernenden, die in der Folge gemeinsam reflektiert werden. Man wird dabei falsche Attribuierungen bekämpfen und ein positives Selbstbild des Problemlösers zu entwickeln suchen. Bei der Vermittlung günstiger Regeln spielt die Demonstration des Lehrers durch lautes Denken eine wichtige Rolle. Bei den eigenen Anwendungsversuchen soll der Lerner den Nutzen der Regeln möglichst augenscheinlich erfahren. Die Gestaltung der Schulprüfungen beeinflußt die Anwendung dieser Regeln stark ("heimliche Methodologie" des Prüflings).
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1986/5
(1986)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Aebli, Hans Ruthemann, Ursula Staub, Fritz
Aebli, Hans:
Sind Regeln des Problemlösens lehrbar? / Hans Aebli ; Ursula Ruthemann ; Fritz Staub, 1986. - S.617-638 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel