Heiner Keupp stellt aufgrund persönlicher Erfahrungen und aus dem Horizont der Wissenschaft heraus sozialpsychologische Dimensionen der Teilhabe dar. Im Rückblick auf seine eigene Lebensgeschichte und die ehrenamtlichen Engagements im Jugendalter setzt sich der Autor mit der Frage auseinander, wie man zum bürgerschaftlichen Engagement kommt. Bürgerschaftliches Engagement versteht Keupp zunächst als Konzept einer modernen und vernünftigen Selbstsorge; denn keine externe Autorität könne heute mehr das Recht für sich beanspruchen, die für das Subjekt stimmigen Konzepte eines guten Lebens vorzugeben. Das Konzept der Selbstsorge sieht der Autor nicht im Widerspruch zu sozialer Empfindsamkeit; vielmehr setze sich in der modernen Zivilgesellschaft beides wechselseitig voraus, erklärt er. Ein gutes Leben sei im Delegationsverfahren (Abgabe von Verantwortung an andere) kaum noch herstellbar; bürgerschaftliches Engagement sei in der spätmodernen Gesellschaft daher sowohl im Interesse des einzelnen Subjekts als auch der Gemeinschaft. Keupp klärt in seinem Beitrag auch, welche Ressourcen Heranwachsende zur produktiven Lebensbewältigung brauchen, und er reflektiert, wie sich Partizipation und gesellschaftliche Integration im Lichte des neuen Freiwilligen-Surveys darstellen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2007/11 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2007)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Keupp, Heiner
Keupp, Heiner:
Sozialpsychologische Dimensionen der Teilhabe / Heiner Keupp, 2007. - S.465-474 - (deutsche jugend) Partizipation von Kindern und Jugendlichen
Zeitschriftenartikel