Der vorliegende Beitrag antwortet auf Arndt Bialobrzeskis und Eberhard Hauschildts differenzierte Darstellung meines Buchs Klinikseelsorge als spezialisierte Spiritual Care. Nach einer kurzen Erläuterung der Leitthese dieses Buchs, dass Krankenhausseelsorge im Horizont des christlichen Heilungsauftrags als spezialisierte Spiritual Care zu verstehen und auszugestalten sei, gehe ich in drei Schritten auf die von ihnen aufgeworfenen Fragen ein. Exegetisch wird zunächst herausgestellt, dass der Heilungsauftrag Jesu in den Evangelien nicht der Gemeindeseelsorge zugeordnet ist, sondern ein Dienst an (Noch-)Nicht- oder Andersgläubigen darstellt. Im Horizont dieses Auftrags ist ein christliches Seelsorgeangebot von vornherein inter- und transreligiös geöffnet. Zweitens wird argumentiert, dass gerade die therapeutische Ausrichtung Klinikseelsorgende mit unterschiedlichen konfessionellen und weltanschaulichen Hintergründen miteinander verbindet. Die Aufgabe, in einem hochspezialisierten Gesundheitswesen die Professionalisierung der Seelsorge voranzutreiben und durch empirische Forschung zu untermauern, ist ihnen gemeinsam. In einem dritten Schritt wird die kommunikative Strategie des Code-Switching als Kompetenz herausgestellt, die Seelsorgende dazu befähigt, in inter- und transreligiösen Kontexten hilfreich zu wirken.
This response replies to several considerations which Arndt Bialobrzeski and Eberhard Hauschildt have offered in their nuanced presentation of the book "Klinikseelsorge als spezialisierte Spiritual Care". After a brief explanation of the main thesis of the book - namely, that healthcare chaplaincy ought to be understood and developed in terms of the Christian call for healing - I proceed to answer these suggestions in three steps. First, it is argued that the first addressees of this call are people who do not belong to the Christian community. Against this background, the Christian ministry in healthcare is from the beginning open to inter- and transreligious encounters. Secondly, it is argued that it is precisely the therapeutic orientation of healthcare chaplains which unites their different denominational and ideological backgrounds. They share the task to advance the professionalisation of spiritual care in a highly specialised healthcare system and underpinning it with empirical research. In a third step, the communicative strategy of "code switching" is presented as competence which enables healthcare chaplains to be instrumental in inter- and transreligious contexts.

Enthalten in:
Pastoraltheologie; 2021/7 Monatsschrift für Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft (2021)

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Serie / Reihe: Pastoraltheologie

Personen: Peng-Keller, Simon

Schlagwörter: Heilung Krankenhausseelsorge Spiritual Care