Gefragt wird zunächst nach dem Grund der Problematik einer Taufkatechese; mitverantwortlich dafür ist die Tatsache, dass die Erinnerung an dies Ereignis eine gegenwärtige Relevanz nicht einschließt bzw. dass relevanzstiftende Deutungen wie die Erinnerung an die Taufe insgesamt in hohem Maße fremdbestimmt sind. Im Anschluss an den Umgang Luthers und des Paulus mit der Taufe als gegenwartsbestimmendem Ereignis wird dann der Versuch unternommen, die Taufe als Identitätsstiftung und als Angebot eines kontrafaktischen Selbstverständnisses zu verstehen vor dem Hintergrund der Einsicht, dass menschliche Identität generell strittig und krisenhaft ist. Eine Taufkatechese, die diese Strittigkeit als religiöses Phänomen erschließen könnte, wäre vermutlich in der Lage, die Taufe als Angebot zum Umgang mit diesem Problem in ihrer gegenwartsbestimmenden Kraft zur Sprache zu bringen.

Enthalten in:
Praktische Theologie; 2010/2 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur (2010)

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Serie / Reihe: Praktische Theologie

Personen: Slenczka, Notger

Schlagwörter: Identität Wirklichkeit Taufe Sakramentenkatechese