Überzeugungen von Lehrkräften zu den Funktionen von Vergleichsarbeiten Zusammenhänge zu Veränderungen im Unterricht und den Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern
Zeitschriftenartikel

Die Vergleichsarbeiten (VERA) sind seit mehreren Jahren ein wichtiges Instrument der Kompetenzdiagnostik, das auf den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz basiert. Sie dienen in erster Linie der Unterrichts- und Schulentwicklung, werden teilweise aber auch zur flächendeckenden Information der Schulaufsicht über den Leistungsstand von Einzelschulen genutzt. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit diese Funktionen von Lehrkräften wahrgenommen werden und in welcher Beziehung sie zum Unterricht der Lehrkräfte und den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler stehen. Die Studie basiert auf Daten des IQB-Ländervergleichs 2011 in der Primarstufe, in dem Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik erhoben wurden. Die Analysen zeigen, dass Lehrkräfte, die VERA als Mittel der Unterrichtsentwicklung begreifen, ihren Unterricht verstärkt auf die Entwicklung von Kompetenzen ausrichten und eine stärkere Differenzierung im Unterricht vornehmen. Weiterhin erreichen Schülerinnen und Schüler von Lehrkräften mit diesen Überzeugungen bessere Ergebnisse im Lesen und in Mathematik, auch nach Berücksichtigung individueller und klassenbezogener Hintergrundmerkmale.
Comparative tests based on the educational standards set by the Conference of Education Ministers (Vergleichsarbeiten; German abbreviation: VERA) have for many years been an important instrument in competence diagnostics. They serve primarily school and curriculum development; sometimes, however, they are also used for the comprehensive information of the school supervision authorities concerning the performance level of individual schools. The present contribution examines how far teachers are aware of these functions and in what way they are related to characteristics of classroom instruction and to the students' competencies. The study is based on data provided by the national assessment study carried out by the IQB (Institute for Educational Quality Improvement) in 2011 on the level of primary education, which focused on competencies in the subjects math and German. The analyses show that teachers who consider VERA a means for the development of teaching orientate their lessons much more towards the development of competencies and undertake a more detailed differentiation in their lessons. Furthermore, students of such teachers achieve better results in both reading and math, even after allowance for individual and class-related background characteristics.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2014/2 (2014)


Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Richter, Dirk

Schlagwörter: Lehrer Empirische Untersuchung Kompetenzentwicklung Vergleichsarbeiten Funktion

Überzeugungen von Lehrkräften zu den Funktionen von Vergleichsarbeiten : Zusammenhänge zu Veränderungen im Unterricht und den Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern / Dirk Richter ..., 2014. - S.225-244 : Tab. - (Zeitschrift für Pädagogik) Die Rolle der Lehrkraft für die Unterrichtsqualität und den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern

Zugangsnummer: U-0312571
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