Der Aufsatz geht von dem immer wieder bestätigten empirischen Befund aus, daß mit steigendem Bildungsgrad fremdenfeindliche, antisemitische und rechtsextreme Einstellungen zurückgehen. Dieser Zusammenhang ist für die deutsche Bildungs- und Sozialgeschichte nicht selbstverständlich, und er kann auch nicht methodenkritisch weg erklärt werden. Auf der Suche nach innerschulischen Vermittlungsprozessen, die den empirischen Befund plausibel machen können, werden vier Thesen diskutiert: die These der kognitiven Komplexität, der sozialen Kompetenz, des Wertwandels und der Konformität. Sie bilden unterschiedliche Dimensionen schulischen Lernens ab, die alle für die Stärkung oder Schwächung ethnozentrischer Einstellungen von Bedeutung sind.
The inverse relation between the level of education and ethnocentrism, right-wing authoritarianism or anti-semitism is one of the most robust empirical results to be found in contemporary survey research in Germany. The article refutes the critique that the emperical result is merely an artefact of method. The author enquires by which mechanisms schools might contribute to the observed result. Four possible mechanisms are identified: (1) that different schools differ in the degree of cognitive sophistication, (2) that they convey different levels of social competence to students, (3) that they impart different values, and (4) that they instill different levels of conformity. These mechanisms do not preclude one another, but may all be insolved in reducing or strengthening ethnocentrism.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1999/6
(1999)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Hopf, Wulf
Hopf, Wulf:
Ungleichheit der Bildung und Ethnozentrismus / Wulf Hopf, 1999. - S.847-865 - (Zeitschrift für Pädagogik) Pädagogik im Umbruch - damals und heute
Zeitschriftenartikel