Im vergangenen Jahr sind in einigen US-Bundesstaaten Gesetzesinitiativen lanciert worden, welche die Thematisierung von Rassismus in Schulen einschränken. Die damit verbundenen unterschiedlichen 'pädagogischen' Verantwortungszuschreibungen, denen eine politisierende und moralisierende Qualität zukommt, nimmt der vorliegende Beitrag zum Anlass einer kritischen Kontextualisierung durch pädagogisch-theoretische Arbeiten zu Verantwortung. Anhand der Theorieeinsätze zu Elternschaft von Stefan Ramaekers, Judith Suissa und Naomi Hodgson einerseits und anhand von Michael Wimmers alteritätstheoretischen Studien andererseits werden die problematische Reduktion pädagogischer Verantwortung im Hinblick auf Interaktion und Sozialität aufgezeigt und die Folgen für die Neuausrichtung der schulischen Bildungsaufgabe reflektiert.
Recent initiatives in US educational policies to restrict the thematization of racism in classrooms form the point of departure of this paper. These initiatives imply various attributions of educational responsibility - attributions that are associated with moralizing and politicizing claims. The paper carries out a critical contextualization of these developments from the perspective of educational theory. Two approaches of educational responsibility - by Stefan Ramaekers, Judith Suissa, and Naomi Hodgson, as well as by Michael Wimmer - are presented in order to demonstrate the problematic reduction of educational responsibility with respect to interaction and sociality as well as the consequences that follow for school education.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2023/1 (2023)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Thompson, Christiane

Schlagwörter: Pädagogik Verantwortung Individualisierung Kritik Erziehungstheorie