Im Bereich des Lehramts für den Sekundarbereich II (berufliche Fächer) bzw. für berufsbildende Schulen kann der Einstellungsbedarf bis 2020 bundesweit nur zu etwa 79 % gedeckt werden, so eine Prognoserechnung der KMK aus dem Jahr 2011. Demnach würden jährlich bundesweit ca. 700 Lehrkräfte an den Schulen fehlen. Die diesjährige Analyse der Studierendenzahlen im Wintersemester 2011/12 kann dieser Prognose leider keine positiven Neuigkeiten entgegensetzen. Insgesamt ist sogar ein Rückgang der Zahlen beobachtbar. Da die traditionellen Lehramtsstudiengänge mit abschließender erster Staatsprüfung oder Diplomabschluss im berufsbildenden Bereich an allen Universitätsstandorten nach und nach auslaufen, ist zu hoffen, dass die neuen Lehramtsmastermodelle die hieraus resultierenden Rückgänge in den Studierendenzahlen kompensieren können. Zudem bleibt weiterhin das Prognoseproblem des Nachwuchses aus den zahlreichen vorgelagerten und häufig nicht lehramtsspezifisch ausgerichteten Bachelorstudiengängen bestehen, welches sowohl für die Universitäten als auch für die Abnehmerseite wie Studienseminare der zweiten Phase und die einzelnen Bundesländer selbst eine mittel- und langfristige Kapazitätsplanung schwierig macht.
Enthalten in:
Die berufsbildende Schule; 2012/7/8 Zeitschrift des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen
(2012)
Serie / Reihe: Die berufsbildende Schule
Personen: Seidel, Andreas Böttcher, Wibke Tettenborn, Silke
Seidel, Andreas:
Verliert das Lehramtsstudium für berufsbildende Schulen an Attraktivität? / Andreas Seidel ; Wibke Böttcher ; Silke Tettenborn, 2012. - S.217-223 : Tab. - (¬Die¬ berufsbildende Schule)
Zeitschriftenartikel