Es gibt bei Freud einen nicht-religiösen Gebrauch des Begriffs des "Glaubens". Er verbindet ihn mit seinem Verständnis von Wissenschaft. Damit wird Glaube nahe an "Erfahrung" gerückt. Ein auf Religion beschränkter Gebrauch des Begriffs "Glauben" kann dazu führen, dass Religion in der Annahme ewig wahrer Glaubenssätze besteht. Ein solcher traditionalistischer und fundamentalistischer Charakter kann in der Tat den Vorgang des Glaubens verdunkeln. Dies gilt nicht nur von der Religion, sondern auch von der Wissenschaft.
Freud uses and reflects the word belief (Glaube) in a non-religious manner. He combines it with science and experience. Faith and belief are human acts wich do not only belong to religion. If religion (and science) proclaim eternal truth they become fundamentalistic and traditionalistic. There is a certain closeness between Freud and an experience orientated religion.

Enthalten in:
Wege zum Menschen; 2006/5 Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln (2006)

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Serie / Reihe: Wege zum Menschen

Personen: Seiler, Dieter

Schlagwörter: Glaube Religion Psychoanalyse Freud, Sigmund