Falcke, Heino
Vom Umgang mit der eigenen Schuld in Ostdeutschland
Zeitschriftenartikel

Der Autor entfaltet das Thema unter vier Aspekten. Durch das Konzept des Antifaschismus (1.) vollzog die SED den Bruch mit der Schuld der anderen zugleich aber die ideologische Selbstlegitimation ihrer Herrschaft. Gleichwohl gab es unter diesem Dach selbst- und gesellschaftskritischen Umgang mit Schuld, wie an DDR-Schriftstellern gezeigt wird. Die zögerliche Rezeption der Stuttgarter Schulderklärung und des Darmstädter Wortes (2.) halfen einerseits der ?Kirche im Sozialismus?, den Weg ?kritischer Solidarität? zu gehen, anderseits wurden sie für eine staatskonforme Theologie und Kirchenpolitik vereinnahmt. Die deutsche Schuld an den Juden (3.) wurde in der DDR-Öffentlichkeit verdrängt und von den Kirchen nur punktuell und lokalgeschichtlich thematisiert. Umso bedeutsamer war die ?Aktion Sühnezeichen?. Schließlich wird (4.) einer kritischen Revision unterzogen, wie das vereinte Deutschland mit der Schuld der DDR-Zeit umging.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2002/3 Zweimonatsschrift (2002)


Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Falcke, Heino

Schlagwörter: Schuld Holocaust Nationalsozialismus Ostdeutschland Kirchen Vergangenheitsbewältigung Sozialismus Stuttgarter Schuldbekenntnis Aktion Sühnezeichen Darmstädter Wort

Falcke, Heino:
Vom Umgang mit der eigenen Schuld in Ostdeutschland / Heino Falcke, 2002. - S.202-222 - (Evangelische Theologie)

Zugangsnummer: U-0182535
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