Was in der Schule als Gewalt wahrgenommen, verstanden oder eingestuft wird, unterliegt einem historischen und kulturellen Wandel. Im vorliegenden Fachbeitrag wird ausgehend vom aktuellen Diskurs zum Gewaltbegriff untersucht, welches Gewaltverständnis Lehrpersonen haben. Auf der Basis von Daten aus der Bedarfsabklärung "Gewaltprävention und -intervention an Schulen" im Kanton Zürich (N=1256) wurden mit Hilfe von Clusteranalysen Gruppen gebildet, die unterschiedliche Merkmalskombinationen im Gewaltverständnis von Lehrpersonen repräsentieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Meinungen zu Extremformen der Gewalt zwar über alle Gruppen hinweg relativ übereinstimmend sind, sich bei Erscheinungsformen mit Auswirkungen von geringerer Tragweite jedoch deutlich unterscheiden. Auf dieser Basis wird ein Modell zur Beschreibung der individuellen Ausprägungen des Gewaltverständnisses vorgeschlagen.
Enthalten in:
Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete; 2024/3
(2024)
Serie / Reihe: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
Personen: Luder, Reto Nievergelt, Mirjam Keller, Roger Kunz, André
Was heißt hier Gewalt? : Eine empirische Untersuchung zum Gewaltverständnis von Lehrpersonen / Reto Luder, Mirjam Nievergelt, Roger Keller, André Kunz, 2024. - Seite 201-213 - (Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete)
Zeitschriftenartikel