Die Ernüchterung über die Grenzen evidenzbasierter Steuerung hat in den letzten Jahren zu einem Wiedererwachen des Interesses am Konzept der Bildung als einer gehaltvollen Leitidee für pädagogische Institutionen geführt. Dabei zeigt sich, dass dieses Konzept trotz seiner unvermeidbaren "Unschärfe" weder verzichtbar noch substituierbar ist, da es spezifische Formen der Erfahrung von Menschen in der Welt anspricht. Bildung ist daher auch keine Besonderheit des deutschsprachigen pädagogischen Diskurses, sondern findet sich beispielsweise als Bedeutungsvariante von "education" oder als Fremdwort ebenso im Englischen. Der Beitrag skizziert abschließend ungelöste Probleme in der gegenwärtigen Renaissance der Bildung und Fragen für künftige Forschung und Theoriebildung.
In recent years, the disillusionment caused by the limitations of evidence-based control has led to a revival of the interest in the concept of education as a meaningful guiding principle of pedagogical institutions. In this context, it has become apparent that - despite its inevitable blurriness - this concept is neither expendable nor substitutable because it addresses specific forms of experience made by men in the world. Thus, "Bildung" - education - is not a peculiarity of pedagogical discourse in the German language, alone; rather, it may be found as an interpretive variant of "education" or as a foreign word in the English language, as well. In the final part, the author sketches unsolved problems apparent in the current renaissance of education and issues to be addressed by future research and theory formation.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2015/4
(2015)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Sander, Wolfgang
Sander, Wolfgang:
Was heißt "Renaissance der Bildung"? : Ein Kommentar / Wolfgang Sander, 2015. - S.517-526 - (Zeitschrift für Pädagogik) Bildung - Renaissance einer Leitidee
Zeitschriftenartikel