Bonhoeffer hat Wirtschaftsethik nie als solche thematisiert, aber seine Ansätze dazu reizen zur Nachfrage. Das zeigen sein zeitgeschichtliches Engagement (I) wie die Grundlinien seiner Ethik (II). Er hat in der Zuarbeit für die Konferenz von "Life and work" Oxford 1937 und im Vorausdenken für eine deutsch/europäische Nachkriegsordnung mit den Freiburger Kreisen zusammengearbeitet und in Richtung der sozialen Marktwirtschaft gedacht. Die Gründung der Ethik in einem christologischen Wirklichkeitsverständnis und einer relationalen Anthropologie bietet eine theologische Gegenposition zu heutigen neoliberalen Grundannahmen. Die Kirche fordert er zu radikalen sozialen Reformen heraus, für ihr politisches Handeln aber warnt er vor Radikalismen und rät zu konkreten, politisch reflektierten Schritten.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/5 Zweimonatsschrift (2011)

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Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Falcke, Heino

Schlagwörter: Wirtschaftsethik Bonhoeffer, Dietrich