Der Beitrag diskutiert zunächst (1.) im Vergleich mit W. Flitner Erich Wenigers Stellung zwischen historischer und systematischer Geisteswissenschaft, zeigt danach (2.) die historischen Wurzeln und nationalerzieherischen Ansprüche von Wenigers Denken, schließlich (3.) im Geistbegriff und den damit systematisch verbundenen religiösen Annahmen das Zentrum seiner Theorie. In kritischer Einordnung wird (4.) auf dem Hintergrund von Überlegungen H. Plessners zum einen die protestantisch-deutsche Tradition problematisiert, in der Weniger steht, dann die Kommunikationstheorie von J. Habermas als Möglichkeit erörtert, die geisttheoretischen Ansprüche Wenigers gesellschaftstheoretisch zu reformulieren und säkularisiert zu bewahren.
The author discusses first (I) Erich Weniger's position between historical and systematic humanities in comparison with Wilhelm Flitner, then (II) shows the historical roots of Weniger's thinking and his claims for a national education: furthermore (III), she reveals the centre of his theory in his concept of the mind as well as the systematically related religious suppositions. In a critical classification of Weniger's position (IV) and against the background of reflections formulated by Helmuth Plessner, the Protestant German tradition, to which Weniger belonged, is problematized and Jürgen Habermas' theory of communication is analyzed as a possibility to socio-theoretically reformulate and secularize the claims stated in Weniger's theory of the mind.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1995/3
(1995)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Dahmer, Ilse
Dahmer, Ilse:
Wenigers Erbschaft oder Vom erziehungswissenschaftlichen Umgang mit der "scheinlosen Macht" des Geistes / Ilse Dahmer, 1995. - S.305-390 - (Zeitschrift für Pädagogik) Erich Weniger oder die Legitimität der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik
Zeitschriftenartikel