Die Rolle und das Selbstverständnis von Lehrkräften an Schulen in religiösweltanschaulicher Trägerschaft ist, nicht nur in Deutschland, bislang wenig erforscht. Dabei ist zu vermuten, dass die (religiöse) Wertebindung der Lehrkräfte an diesen Schulen entscheidend zu deren Profil beiträgt, wie dies auch in kirchlichen Verlautbarungen und in zahlreichen Leitbildern solcher Schulen behauptet oder gefordert wird. [...]Dabei ist die Frage der Bedeutung der Wertebindung bzw. der religiösweltanschaulichen Orientierung von Lehrkräften für ihr professionelles Denken und Handeln auch über den Rahmen von religiös profilierten Schulen hinaus von Relevanz. So sind in der empirischen Lehrer-Professionalitätsforschung derartige Zusammenhänge zwar diskutiert, aber bisher ebenfalls kaum erforscht worden. Ob bzw. inwieweit beispielsweise eine christliche, muslimische oder dezidiert atheistische Orientierung von Lehrkräften Einflüsse auf deren pädagogisches und didaktisches Denken und Handeln hat, ist weithin ungeklärt. Der vorliegende Thementeil dokumentiert die Beiträge eines Forschungssymposiums, das sich diesen Fragen widmete. Es fand am 1. und 2. März 2010 an der Universität Erlangen-Nürnberg statt und führte Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Wissenschaften, aus verschiedenen Ländern und aus mehreren Konfessionen
zusammen. Sein Ziel war es, den gegenwärtigen Stand der Forschung zu sichten, Fragen der Forschungsmethodologie zu klären, weiterführende Forschungsperspektiven zu entwickeln und ein konkretes geplantes Forschungsprojekt konstruktiv- kritisch zu diskutieren.

Enthalten in:
Theo-Web [Elektronische Ressource]; 2010/1 Zeitschrift für Religionspädagogik (2010)

---

Weiterführende Informationen

• weiterführende Informationen

---

Serie / Reihe: Theo-Web

Personen: Pirner, Manfred L.

Schlagwörter: Lehrer Konfession Werte und Normen Wertevermittlung Kirchliche Schule Christliche Schule Kirchlicher Träger Professionsforschung