Der Verfasser blickt auf 20 Jahre Entwicklung der Didaktik, bes. der Fachdidaktiken zurück und analysiert die gegenwärtige Situation didaktischer Argumentation. Anhand von sechs Thesen wird die gegenwärtige Situation der Didaktiken und deren Entstehungsprozeß rekonstruiert. Ausgegangen wird von der Beobachtung, daß zur Zeit eher resümierende, bilanzierende Überblicksdarstellungen einerseits und die Analyse von Facetten des didaktischen Prozesses andererseits vorgelegt werden. Als bedeutungsvoll für den gegenwärtigen Zustand der Universitätsdisziplinen Didaktik wird die Parallelität der personellen Expansion und die Unsicherheit darüber angesehen, wo die Fachdidaktik zu lokalisieren sei. Auf Praxis wird von Universitätslehrern und in der Ausbildung in unterschiedlicher Form Bezug genommen; das Problem der Unterscheidung von Forschungs- und Ausbildungsfragen wird dabei als wichtig herausgearbeitet. Die Rezeption didaktischen Wissens hat sich in den letzten 20 Jahren gründlich verändert und wird heute wesentlich durch Zeitschriften und Unterrichtsmaterialien bestimmt. Schießlich wird verstärkt über Anteile und Aufgaben der Lehrerausbildung nachgedacht, die nicht als im strengen Sinne wissenschaftlich bezeichnet werden können, aber dennoch unentbehrlich sind.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1983/4
(1983)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Otto, Gunter
Otto, Gunter:
Zur Etablierung der Didaktiken als Wissenschaften : Erinnerungen, Beobachtungen, Anmerkungen ; Versuch einer Zwischenbilanz 1983 / Gunter Otto, 1983. - S.519-543 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel