Steinmetz, Agnes
"Alles, was atmet, lobe den Herrn" - wirklich alles, auch die Tiere? Aspekte des Lobes in biblischer Schöpfungstheologie
Zeitschriftenaufsatz

"Herr unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde. Über den Himmel breitest du deine Hoheit aus. Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob" (Ps 8, 2-3a). Das ist erstaunlich! Warum steht am Beginn des Psalmenbuches eine solche Aussage? In einer Zeit, in der Frauen und Kinder, und erst recht die Säuglinge, als unmündige Wesen betrachtet wurden und zum Besitz des Mannes gehörten, sind sie es, die den Namen, ja das Lob des Herrschers der Welt verkünden. Wer den Namen kennt und nennt, kennt und nennt das Wesen einer Person. Die am unteren Ende der gesellschaftlichen Hierarchie Lebenden erheben den Gott, der alles gewaltig beherrscht. Nicht die Weisen, sondern die Unmündigen sind es, die später auch Jesus als die Adressaten der göttlichen Offenbarung nennt und für die er zum Lob preis anhebt: "In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen." (Lk 10,21) Wer aber ist zum Lobpreis im biblischen Kontext fähig? Ist ausschließlich der Mensch dazu begabt?

Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2011/6 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V. (2011)


Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen

Personen: Steinmetz, Agnes

Schlagwörter: Lob Schöpfungstheologie Geschöpflichkeit

Steinmetz, Agnes:
"Alles, was atmet, lobe den Herrn" - wirklich alles, auch die Tiere? : Aspekte des Lobes in biblischer Schöpfungstheologie / Agnes Steinmetz, 2011. - S.282-287 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Tiere als Mitgeschöpfe

Zugangsnummer: U-0290193
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