Dagmar Hoffmann fragt sich auch in ihrem Beitrag, welche Bedeutung für den Selbstfindungsprozess Jugendlicher medial vermitteltes Wissen um das Sexuelle in einer Zeit hat, in der beides in der öffentlichen Agenda enttabuisiert und entmystifiziert zu sein scheint. Die Autorin wirft auch die Frage auf, wie hilfreich im Sinne von Aufklärung und wie nutzlos im Sinne von Verklärung die medienvermittelten, vorgegebenen Standards über Sexualität für junge Menschen sind. Sie stellt Ergebnisse einer empirischen Studie zum Wissen um Erotik, Sexualität und Pornographie im Jugendalter vor. Ein Befund ist z.B., dass Jugendliche, die gerne Fernsehsendungen mit Sexszenen sehen, im Gegensatz zu den Weniger-Gernsehern ein positiveres Körperselbstkonzept haben und auch sexuell erfahrener sind. Offensichtlich möchten Jugendliche, die weniger Erfahrungen haben und sich in und mit ihrem Körper weniger wohl fühlen, nicht so oft mit Sexszenen in Film und Fernsehen konfrontiert werden, meint die Autorin - sei es aus Gründen des Selbstschutzes oder der Vermeidung von Unzufriedenheitsgefühlen. Die Autorin stellt weitere Befunde dieser Art vor und reflektiert abschließend Möglichkeiten der pädagogischen Unterstützung Jugendlicher.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2008/4 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2008)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Hoffmann, Dagmar
Hoffmann, Dagmar:
Aufklärung oder Verklärung? : Das Wissen um Erotik, Sexualität und Pornografie im Jugendalter / Dagmar Hoffmann, 2008. - S.158-165 : graph. Darst. - (deutsche jugend) Jugend und Sexualität
Zeitschriftenaufsatz