Die Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems erfordert eine intensive politisch-ethische Auseinandersetzung mit der Frage der Bildungsgerechtigkeit. Anders als in Deutschland, wo seit zwei Jahrzehnten der sozial-ethische Ansatz der Anerkennungsgerechtigkeit die Debatte über Integration/Inklusion dominiert, bestimmen im angelsächsischen Raum die Konzepte der Verteilungs- und Teilhabegerechtigkeit den Diskurs. Mit den Publikationen der britischen Bildungsphilosophin Lorella Terzi hat die dort geführte Debatte über soziale Gerechtigkeit in Erziehung und Bildung inzwischen auch die sonderpädagogische Fachdiskussion erreicht. TERZI entwickelt eine am "capability approach" von SEN und NUSSBAUM orientierte Perspektive auf die Gerechtigkeitserfordernisse bei Behinderung und speziellem Lernunterstützungsbedarf, die die Diskussion im deutschsprachigen Raum bereichern kann.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2011/4
(2011)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Lindmeier, Christian
Lindmeier, Christian:
Bildungsgerechtigkeit und Inklusion / Christian Lindmeier, 2011. - S.124-135 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz