Wild, Elke
Charakteristika und Determinanten der Hausaufgabenpraxis in Deutschland von der vierten zur siebten Klassenstufe
Zeitschriftenaufsatz

Im vorliegenden Beitrag wurde untersucht, wie sich von der vierten bis zur siebten Klassenstufe das häusliche Lernen im Fach Mathematik gestaltet. Anhand längsschnittlicher Daten von 133 Schülern und deren Eltern wurden Art und Umfang elterlicher Hilfe analysiert, wobei die Güte der Lernunterstützung durch Eltern an der erzieherischen Funktion der Hausaufgaben festgemacht wurde. Im Ergebnis stellen selbst bei den Siebtklässlern die Schüler, die die Hausaufgaben ohne Hilfe erledigen, eine Minderheit dar. Verbreitet ist dagegen eine flexible, am Bedarf orientierte Hilfe, die durch ein Nebeneinander von funktionalen und eher kontraproduktiven Strategien gekennzeichnet ist. Von den Faktoren, die zur Vorhersage der von Eltern und weiteren Bezugspersonen geleisteten Hilfe herangezogen wurden, erwies sich weder die Schulbildung noch die Überzeugung der Eltern, ihre Kinder wirksam beim Lernen unterstützen zu können, als relevanter Prädiktor. Lediglich die kindliche Leistungsfähigkeit und teilweise auch die mütterliche Berufstätigkeit leisten Beiträge zur Vorhersage von Unterschieden in qualitativen und quantitativen Aspekten elterlicher Hilfe. Besonders auffällig sind stark divergierende Angaben von Eltern und Kindern bezüglich der Hilfe durch Dritte, die möglicherweise von Eltern stark unterschätzt wird.
The following contribution investigates how home learning for mathematics is organized and carried out between the fourth and the seventh grade. Using longitudinal data from 133 pupils and their parents, the type and amount of parental support was analyzed, where homework support was seen as an indicator for the quality of learning support from parents. The results show, even for the seventh grade pupils, that pupils who complete their homework without help are in a minority. Indeed, a flexible help oriented towards specific needs is common, which is remarkable for the concurrence of functional and contra-productive support strategies. Neither parental education nor parents' opinions proved to be relevant predictive factors for the attention paid by parents or persons close to the pupils to actively supporting children's learning. Singularly, a child's performance and, partially, mothers' occupation contribute to the predictability of differences in the quality and quantity of parental help. Particularly noteworthy are the strongly divergent statements of parents and their children concerning help from third persons, which is possibly strongly underestimated by parents.

Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2007/3 (2007)


Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

Personen: Wild, Elke Gerber, Judith

Schlagwörter: Empirische Untersuchung Grundschule Eltern Nachhilfeunterricht Hilfe Hausaufgabe

Wild, Elke:
Charakteristika und Determinanten der Hausaufgabenpraxis in Deutschland von der vierten zur siebten Klassenstufe / Elke Wild / Judith Gerber, 2007. - S.356-380 : graph. Darst., Tab. - (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft) Familienbildung

Zugangsnummer: U-0235809
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