Der Aufsatz untersucht die Auswirkungen einer akademischen Überfüllungskrise im wilhelminischen Kaiserreich auf das Bildungsverhalten höherer Schüler. Für diese Analyse ist es grundlegend, zwischen Frühabgängern und Abituraspiranten unter den höheren Schülern zu unterscheiden. Dabei zeigt sich, daß Frühabgänger, die sich empirisch nur als Schüler unterer Klassen erfassen lassen, ihr Bildungsverhalten sehr viel deutlicher verändern als ihre älteren Mitschüler: stärkerer Rückgang des relativen Schulbesuchs, stärkere Abwanderung vom altsprachlichen Gymnasium. Demgegenüber zeigen die Abituraspiranten, die von akademischen Überfüllungskrisen viel eher betroffen sein sollten, ein vergleichsweise stabiles Bildungsverhalten. Auf die soziale Zusammensetzung der beiden unterschiedenen Schülerpopulationen, so ist aus diesen Untersuchungen zu folgern, scheinen akademische Überfüllungskrisen im Betrachtungszeitraum keine größeren Auswirkungen gehabt zu haben.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1981/2
(1981)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Lundgreen, Peter
Lundgreen, Peter:
¬Das¬ Bildungsverhalten höherer Schüler während der akademischen Überfüllungskrise der 1880er und 1890er Jahre in Preußen / Peter Lundgreen, 1981. - S.225-244 : graph. Darst., Tab. - (Zeitschrift für Pädagogik)
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