Im Beitrag hebt Franz Josef Krafeld solche Erfahrungen auf eine theoretische Ebene. Der Autor, der schon mehrfach wichtige Impulse für die Entwicklung der Jugendarbeit und ihrer Theorie gesetzt hat (z.B. "akzeptierende Jugendarbeit", "gerechtigkeitsorientierte Jugendarbeit"), stellt einen Befähigungsansatz (Capability Approach) vor, der u.a. auf Überlegungen des Nobelpreisträgers Amartya Sen basiert. Krafeld will diesen Ansatz auch für die Jugendarbeit nutzbar machen, denn er scheint ihm in besonderer Weise geeignet zu sein, theoretische und konzeptionelle Stränge wie die der emanzipatorischen und der bedürfnisorientierten Jugendarbeit weiterzuführen - und zwar mit einem besonderen Blick auf nichtprivilegierte Jugendliche. Der Ansatz verbindet dabei in besonderer Weise das Streben nach gesellschaftlichen Änderungen mit dem nach individueller Entfaltung. Krafeld will so vom "Tunnelblick auf Probleme" wegkommen und stattdessen ein "Interesse an Selbstverwirklichung" initiieren. Für den Autor geht es darum, nichtprivilegierten und anderen Jugendlichen Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen und ihnen Quellen der Anerkennung zugänglich zu machen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2010/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2010)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Krafeld, Franz Josef
Krafeld, Franz Josef:
¬Der¬ Befähigungsansatz (Capability Approach) als Perspektivenwechsel in der Förderung junger Menschen / Franz Josef Krafeld, 2010. - S.310-317 : graph. Darst. - (deutsche jugend) Integration nichtprivilegierter Jugendlicher
Zeitschriftenaufsatz