Die Dinge unserer Lebenswelt lassen sich bei aller Vielfalt allesamt als Zeichen betrachten. Sie verweisen als Indizien, Exempel, Modelle und Metaphern auf anderes und sind insofern Teil des symbolischen Universums, in dem die Menschen sich bewegen müssen. Für die jeweils Heranwachsenden hat dieses symbolische Universum immer den Charakter eines fremden, rätselhaften Textes, der als Bedingung ihrer kulturellen Existenz gelesen und verstanden werden will. Alles Lernen wird unter dieser Voraussetzung zu einer semiologischen Anstrengung. Die Neuankömmlinge müssen die Bedeutung der Dinge entziffern, um sie handhaben und nutzen zu können. Der Aufsatz versucht dieser These Plausibilität zu verschaffen. Er macht einen Vorschlag zur Klassifikation der Zeichendinge und skizziert dann die Rolle, die ein gewandeltes Museum als institutionelle Lesehilfe bei der Entzifferung der Kultur spielen könnte. Despite their enormous variety, the material objects in our world can be viewed together as signs. As indices, examples, models and metaphors they refer to yet other things and are therefore parts of the symbolic universe in which we live. For children growing up this symbolic universe always has the character of a strange, puzzling text, which must be read and understood as a condition of their cultural existence. In this way, learning takes the form of a semiological effort. The new-comers have to decode the meaning of things, so as to be able to deal with them and utilise them themselves. This paper is an attempt to give this thesis plausibility. It makes a suggestion as to the classification of these signs and sketches out the roll which a changed museum could play as an institutional reading-aid for the de-codification of culture.

Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2001/1 (2001)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

Personen: Parmentier, Michael

Schlagwörter: Bildung Symbol Symboldidaktik Museum Ästhetik Ästhetische Erziehung Museumspädagogik Zeichen Semiotik