Trotz aller Kritik läßt scih der begriff "Verhaltensstörungen" anscheinend kaum elimieren. Eine Bilanz seiner Defizite, aber gerade auch seiner Leistungen ist daher notwendig. Die Analyse identifiziert "Verhaltensstörungen" als einen deskriptiv-programmatischen Kontraktionsbegriff vom Typ 3. Ordnung, für den empiristische Anforderungen keine Geltung beanspruchen können. Als Leistung des Begriffs wird die Konstituierung von wissenschaftlich-praktischer Kommunikation festgestellt. Wissenschaftliche Begriffsdiskussion sollte die erhaltenen, differenten Funktionen anerkennen und unter den jeweils adäquaten Standards des Diskurses (Diskription, Ethik, öffentliche Legitimation) bearbeiten.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 1996/4 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(1996)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Hillenbrand, Clemens
Hillenbrand, Clemens:
Deskription und Programm : zur Problematik des Begriffs "Verhaltensstörung" / Clemens Hillenbrand, 1996. - S.194-207 : graph. Darst. - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz