Peter-Ulrich Wendt stellt in seinem Beitrag eine empirische Studie vor, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Förderung von Selbstorganisation in der offenen Jugendarbeit der Kommunen methodisch nicht konventionalisiert ist; die Hauptamtlichen verfügen über keine eindeutige Handlungsform. Bisher gebe es nur unzureichende theoretisch bzw. methodisch abgestützte Routinen. Insgesamt sei die theoretische Fundierung des Handelns Professioneller in der offenen Jugendarbeit wenig differenziert, stellt der Autor kritisch fest. Ein Bezug zu den Fachdiskursen des Wissenschaftssystems und der fachlichen Publizistik sei kaum erkennbar; in der Praxis vor Ort sei auch ein Konzeptbezug (z. B. zum Konzept der akzeptierenden Jugendarbeit) sehr selten. Für viele Profis des Praxisfeldes seien selbst die Zielgruppen des eigenen Handelns seltsam unbestimmt. Man versuche dann, den Mangel an theoretischer Begründung durch die Formulierung von Parteilichkeits- und Beziehungskonstruktionen zu kompensieren. Die fachliche Förderung der Selbstorganisation Jugendlicher werde allerdings oft von lokalen Umfeld erzwungen. Wendt formuliert auf der Basis solcher Befunde Konsequenzen für die kommunale Jugendarbeit.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2006/10 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2006)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Wendt, Peter-Ulrich
Wendt, Peter-Ulrich:
¬Die¬ Kunst der Navigation : Selbstorganisationsförderung in der kommunalen Jugendarbeit / Peter-Ulrich Wendt, 2006. - S.423-430 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz