Der Beitrag untersucht die öffentlichen, teilweise sehr kontroversen Debatten um die Einführung der Sexualerziehung als neuen Unterrichtsgegenstand am Beispiel des Kantons Zürich in den 1970er-Jahren und deutet diese als Pädagogisierung sozialer Probleme, konkret der Sexualität. In den Blick geraten so verschiedene, an den Aushandlungsprozessen beteiligte singuläre und kollektive Akteure mit ihren jeweiligen, mit dem neuen Lerninhalt verbundenen Erwartungen und Befürchtungen. Damit wird auch danach gefragt, wie gesellschaftliche Erwartungen zum schulischen Lerninhalt und Schulfach werden - oder eben auch nicht - und welches Wissen wann und weshalb zu politisch und gesellschaftlich akzeptiertem Wissen und damit zum Bestandteil einer etablierten Wissensordnung wird.
This article examines the debates about sex education in the canton of Zurich in the 1970s and construes them as an attempt to educationalise social problems, i.e. sexuality. In order to demonstrate the plausibility of this reading, the paper analyses the various individual and collective actors participating in the debates as well as their sex-related expectations and fears. It raises the question of how societal expectations become (or not) school knowledge and school subjects, and which knowledge in a determined situation becomes politically and socially accepted knowledge as a part of an established knowledge system.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2019/2
(2019)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Horlacher, Rebekka Vincenti, Andrea De
Horlacher, Rebekka:
¬Die¬ Pädagogisierung der Sexualität in den 1970er-Jahren : die Einführung der Sexualerziehung als Unterrichtsgegenstand der Volksschule im Kanton Zürich / Rebekka Horlacher / Andrea De Vincenti, 2019. - Seite 266-284 - (Zeitschrift für Pädagogik)
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