Aktuelle Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die "traditionelle" Lernkultur, das Modell des frontal unterrichtenden Lehrers, sich überlebt hat und dringend durch eine veränderte Lernkultur ergänzt oder auch ersetzt werden muss, die kreativere Wege des Lernens und Unterrichtens beinhaltet. Das veränderte Lehrverständnis, welches durch Lernerzentrierung gekennzeichnet ist, zielt darauf ab, Schüler/-innen zu helfen, ihr eigenes Wissen und Können aktiv zu erwerben, während sie kooperativ mit Klassenkamerad/-innen interagieren und arbeiten. Die Lernforschung zeigt, dass Schüler als aktive und selbstgesteuerte Lernende gesehen werden müssen, die grundsätzlich in der Lage sind, ihre Lernprozesse selbst zu organisieren, durchzuführen und zu bewerten. Lehrende können und müssen sich daher als Mitgestalter/-in von Lernumgebungen und Unterstützer/-in von Lernprozessen sehen. Der Lehrer als reiner Wissensvermittler hat ausgedient - er muss zum individuellen und gruppeninitiativen Lernbegleiter werden, wie Schüler, die zu Lernbegleitern der Klassenkamerad/-innen werden sollten. Möglich ist dies durch die Vertiefung von kooperativen und offeneren Unterrichtsformen, die handlungsorientiert Sach-, Personal-, Sozial-, und Methodenkompetenz zur Entfaltung kommen lassen.
Enthalten in:
Lehren und Lernen; 2010/1 Zeitschrift für Schule und Innovation aus Baden-Württemberg
(2010)
Serie / Reihe: Lehren und Lernen
Personen: Wehr, Helmut
Wehr, Helmut:
¬Die¬ Rolle des Lehrers / der Lehrerin beim Kooperativen Lernen / Helmut Wehr, 2010. - S.20-25 : graph. Darst. - (Lehren und Lernen) Kooperatives Lernen
Zeitschriftenaufsatz