Im Katholizismus entstand eine sozialethische, d.h. auf gesellschaftliche Strukturen und Institutionen bezogene Reflexion mit der Sozialen Frage im 19. Jahrhundert. Heute sind die Probleme der Gerechtigkeit des Arbeitsverhältnisses, der Rolle des Staates in der Wirtschaft und des Kampfes gegen die Armut weiterhin virulent, vor allem, wenn man sie global betrachtet. Zusätzlich gibt es aber neue "Soziale Fragen" wie etwa die Probleme der gleichen Rechte und Chancen von Frauen und Männern, der Chancen Gerechtigkeit im Zugang zu Bildung oder der ungerecht verteilten Folgen der Umweltzerstörung. Außerdem erfordert die "späte Moderne" neue sozialethische Argumentationsmodelle. Dadurch zieht freilich der Pluralismus des gesellschaftlichen Kontextes auch in die christliche Sozialethik selbst ein, worin traditionelle Vertreter derselben ein Verfallssyndrom zu erkennen glauben.
Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2011/5 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V.
(2011)
Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen
Personen: Kruip, Gerhard
Kruip, Gerhard:
¬Die¬ Soziale Frage - damals und heute : aktuelle sozialethische Veröffentlichungen / Gerhard Kruip, 2011. - S.226-230 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Bischof von Ketteler und die Wende zum Sozialen
Zeitschriftenaufsatz