Die größte Gefahr für die Demokratie, so scheint es, geht von ihr selbst aus: Sie kann sich selbst zerstören. Nämlich wenn Menschen ihre Probleme und Konflikte nicht anders lösen können als durch Gewalt und Betrug oder dadurch, dass sie sich der Führung durch andere Menschen unterwerfen. Dies signalisiert einen Mangel an Moral- und Demokratiekompetenz. Erst ab einem gewissen Grad an Moralkompetenz sind Menschen in der Lage, Probleme und Konflikte auf der Grundlage von moralischen Kriterien zu überdenken. Dies ist eine unverzichtbare Voraussetzung für demokratische Meinungsbildung, ja für die Demokratie selbst. Mit Methoden wie der Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion kann die Moral- und Demokratiekompetenz wirksam gefördert werden. Eine Weiterführung ist das Diskussions-Theater, das die Demokratie als Lebensform feiert und Lust darauf macht. Für die Teilnehmer bleibt Demokratie keine Leere Formel und auch kein Wagnis, sondern wird als persönlicher Gewinn erfahren.
Enthalten in:
Lehren und Lernen; 2018/10 Zeitschrift für Schule und Innovation aus Baden-Württemberg
(2018)
Serie / Reihe: Lehren und Lernen
Personen: Lind, Georg
Lind, Georg:
Diskussions-Theater: eine Methopde der demokratischen Bildung / Georg Lind, 2018. - Seite 24-33 - (Lehren und Lernen)
Zeitschriftenaufsatz