Von ethnografischen Studien zu geschlechtsbezogenen Selbstinszenierungen von Mädchen und Jungen berichten Lotte Rose und Marc Schulz. Im Rahmen der Hochschulausbildung haben beide mit Studierenden am Beispiel der alltäglichen jugendlichen Geschlechterinszenierung die ethnografische Haltung als Element der pädagogischen Professionalität entwickelt. Diese Beobachtungs- und Reflexionspraxis führte die Studierenden weg von der Frage, wie die Geschlechter sind, und schärfte den Blick dafür, wie das eigene Geschlecht von jungen Individuen in Interaktionen als soziale Distinktionslinie kontextgebunden immer wieder hergestellt, aufgeladen, neutralisiert und umgeschrieben wird. Bislang, so kritisieren Rose und Schulz, konzentrierte sich die geschlechterpädagogische Fachliteratur vor allem auf geschlossene, relativ stark pädagogisch gesteuerten Settings von Mädchen- und Jungengruppenarbeit, während die unzähligen, oft viel interessanteren beiläufigen Situationen im Jugendhaus relativ unbeachtet geblieben seien.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2008/12 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2008)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Rose, Lotte Schulz, Marc
Rose, Lotte:
Doing Gender im Jugendhaus : Erfahrungen eines Seminars zur Genderethnografie in der Jugendarbeit / Lotte Rose / Marc Schulz, 2008. - S.530-539 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz