Projekt: "Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen". -
In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie Geschlecht in schulischen Interaktionen konstruiert wird. Entgegen der scheinbaren Selbstverständlichkeit, dass Geschlecht natürlich und ohne gesellschaftliches Zutun vorhanden ist, wird in Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen von E. Goffman/E. West/D.H. Zimmerman und P. Bourdieu Geschlecht als eine sozial hergestellte Kategorie konzeptualisiert. Vor dem Hintergrund der unhintergehbaren Subjektivität von Forschung werden methodisch die Zugänge der Ethnographinnen im Forschungsprozess einerseits reflektierend expliziert und andererseits zu dem Versuch genutzt, Einblicke in sonst verdeckte Vorgänge der Konstruktion von Geschlecht zu erhalten. Anhand zweier Beispiele aus dem Deutschunterricht werden "Genderism" (Goffman) schulischen Verhaltens herausgearbeitet. Durch das Auseinanderfallen von übernommener Rolle und handelnde Person im Unterricht treten Irritationen mit der Geschlechtszugehörigkeit auf. Diese verweisen auf die interaktionelle Arbeit, die im Schulalltag notwendig ist, um Geschlecht stimmig darzustellen. The authors inquire into the question of how gender is constructed through interaction at school. In opposition to the apparent selfevidence that gender exists naturally and without societal assistance, they conceptualize gender as a socially produced category through the analysis of the theoretical approaches of Goffman, West/Zimmerman, and Bourdieu. The methods of examination of the ethnographers in the research process are presented against the background of the unavoidable subjectivity of research in two ways. On the one hand, they are explicated reflectively. On the other hand, they are used in the attempt to preserve insights into the otherwise hidden processes in the construction of gender. The authors develop the "Genderism" of school conduct using two examples from German instruction. In instruction, confusion with sexual orientation arises through the falling apart of the assumed role and the active person. This confusion points out the interactive work necessary in schools in order to represent gender coherently.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2001/1
(2001)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Faulstich-Wieland, Hannelore Güting, Damaris Ebsen, Silke
Faulstich-Wieland, Hannelore:
Einblicke in "Genderism" im schulischen Verhalten / Hannelore Faulstich-Wieland / Damaris Güting / Silke Ebsen, 2001. - S.67-79 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenaufsatz