Klicpera, Christian
Einfluss individiueller und familiärer Merkmale von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf den Besuch einer Sonderschule bzw. Integrationsklasse
Zeitschriftenaufsatz

lm Rahmen einer umfangreichen Befragung der Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf wurde analysiert, welche Faktoren Schüler unterscheidet, die integrativ in einer Regelschule bzw. in einer Sonderschule unterrichtet werden. Die Befragung fand unter Mitwirkung der Schuldirektoren zehn Jahre nach Einführung einer Wahlmöglichkeit der Eltern für diese beiden Schulformen statt und wurde in drei großen östlichen österreichischen Bundesländern (Wien, Niederösterreich und Steiermark) mit einer unterschiedlichen Integrationsquote durchgeführt. Insgesamt konnten die Angaben von 1072 Eltern und die Direktorenangaben zu 1367 Schülern analysiert werden. Es zeigte sich sowohl ein Einfluss kindspezifischer Faktoren (Schwere der kommunikativen Beeinträchtigung, Pflegebedarf) als auch familiärer bzw. sozialer Faktoren und schließlich schulspezifischer Faktoren auf die Wahl der Schulform. Näher analysiert wurden die Unterschiede zwischen den Bundesländern mit einer unterschiedlichen Integrationsquote. Es konnte nachgewiesen werden, dass in Bundesländern mit einer geringen Integrationsquote vor allem lernbehinderte Kinder von Eltern mit höherem Bildungsstand bevorzugt integrativ unterrichtet werden, bei hoher Integrationsquote die familiären Merkmale aber weniger ins Gewicht fallen. Die Wahrscheinlichkeit einer Integration bleibt unabhängig von der Integrationsquote der Bundesländer vor allem vom Schweregrad der Behinderung der Kinder bestimmt.
As a part of an extensive survey of parents of students with special needs, it was analyzed which factors distinguish between students in inclusive classrooms and those in special schools. The study was carried out in three federal states of Austria with a rather different share of inclusion (Vienna, Lower Austria and Styria). The survey was organized with the hell) of the head teachers ten years after t had been introduced he possibility for parents to choose between the two school types (inclusion versus special school). The answers of 1072 parents and 1367 head teachers could be analyzed. The importance of child characteristics (severity of communicative impairment, need of care), family and social characteristics as well as school specific factors could be ascertained. A closer look at the differences between the three federal states demonstrated that in states with a lower share of inclusion children of parents with higher educational states were preferably placed in inclusive settings. This, difference, however, could not be found in states with a higher share of inclusion. Within the group of children with more severe disabilities, the degree of disability still had a major impact on the inclusion of the students - regardless of the state the family lived in.

Enthalten in:
Sonderpädagogik; 2004/1 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft (2004)


Serie / Reihe: Sonderpädagogik

Personen: Klicpera, Christian Gasteiger-Klicpera, Barbara

Schlagwörter: Empirische Untersuchung Sonderschule Lehrplan Österreich Geistigbehinderter Entscheiden Integrativer Unterricht Lernbehinderung Klassenarbeit Schulart

Klicpera, Christian:
Einfluss individiueller und familiärer Merkmale von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf den Besuch einer Sonderschule bzw. Integrationsklasse / von Christian Klicpera und Barbara Gasteiger-Klicpera, 2004. - S.3-21 : graph. Darst., Tab. - (Sonderpädagogik)

Zugangsnummer: U-0204156
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